Wo gibt es auf so kleiner Fläche so viele Inseln vor der Küste, Moore mit Urwald, unverbaute Gewässer? Estland ist nur dünn besiedelt, besticht aber dennoch durch sein reiches kulturhistorisches Erbe aus einer langen Vergangenheit.
Spuren menschlicher Besiedlung reichen über 10000 Jahre zurück. Die Esten zählen zu den ältesten Völkern Europas. im 13. Jahrhundert eroberten christliche Kreuzritter große Teile der Region, in der Folgezeit mit wechselndem Erfolg von Dänen, Deutschen, Schweden, Polen und Russen beherrscht.
Trutzige Burgruinen, mittelalterliche Sakralbauten, imponierende Rat- und Bürgerhäuser, üppige Jugendstilfassaden lassen in vielen Stadtbildern den Jahrhunderte währenden westeuropäischen Einfluss erkennen. Im offenen Land steht den oft schlossartigen Herrenhäusern die einzigartige Holzarchitektur der einheimischen Bevölkerung gegenüber. Wichtiger Bestandteil der Volkskultur wurde der Gesang; oft verbunden mit regional unterschiedlichem bäuerlichen Brauchtum.
Die lang ersehnte und schließlich nach 1990/91 neu gewonnene staatliche Unabhängigkeit hat Estland wieder an Mittel- und Westeuropa herangeführt.
Für den aufmerksamen Besucher gibt es viel zu sehen, zu entdecken, zu erfahren und vielleicht auch für sich selbst zu lernen!